Kants ominöses Transzendentalsubjekt: Kann uns das heute noch etwas sagen?

„Das: Ich denke, muß alle meine Vorstellungen begleiten können; denn sonst würde etwas in mir vorgestellt werden, was gar nicht gedacht werden könnte, welches eben so viel heißt, als die Vorstellung würde entweder unmöglich, oder wenigstens für mich nichts sein.“
Mit diesem Satz beginnt der § 16 in Kants Kritik der reinen Vernunft „Von der ursprünglichen synthetischen Einheit der Apperzeption.“

 

Das empirische Selbstbewusstsein wird noch von den Sinnen „affiziert“: von äußeren Sinnen (Sehen, Hören usw.) ebenso wie von inneren Sinnen (wie Schmerz, Freude etc.); es alleine ermöglicht keinen Begriff von einem Objekt. Vom empirischen unterscheidet Kant daher das reine, von allen empirischen Anschauungen losgelöste Selbstbewusstsein, die „ursprüngliche Apperzeption“. Das ist „dasjenige Selbstbewusstsein (..), was, indem es die Vorstellung Ich denke hervorbringt, die alle andere muß begleiten können, und in allem Bewusstsein ein und das selbe ist, von keiner weiter begleitet werden kann.“ (KrV, § 16, B 131; zweite Hervorhebung durch mich, F. F. )

 

Können wir damit heute noch etwas anfangen?

 

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