Was heißt "Mimesis"?

ein sehr schöner Text von Meike Schmidt-Gleim über die Bedeutung von Mimesis.

http://anthropologicalmaterialism.hypotheses.org/1501

 

„Das Lesen der Welt ist bei Benjamin nicht das Entziffern von Buchstaben. Lesen ist Nachahmen, Imitieren, jedoch ein nachahmen, das sich nicht durch ein formales Abbild auszeichnet.“

„Dieses Nachahmen erschafft neue Begriffe, die die klassischen Kategorien der Mimikry sowie der Mimesis ersetzen: Ähnlichkeit steht anstelle von Abbild, Performativität statt ästhetischer Repräsentation, Spielraum statt Wiederholung, zweite Technik statt zweite Natur (Über das mimetische Vermögen). Als Quelle für seine Beobachtungen bezieht sich Benjamin auf das Kinderspiel, denn dieses ist für Benjamin sowohl der primäre Bereich der Mimesis als auch sein Paradigma.“

 

Wir denken mit Händen und Füßen

Warum junge Chinesen heute das das Lesen verlernen


Früher hätten die Kinder – um das Lesen zu lernen – alle diese Zeichen wieder und wieder auf Papier malen müssen, sagen die Forscher aus Hongkong. Auf diese Weise seien die Form und die Bedeutung des Zeichens im Gedächtnis verknüpft und verankert worden. Die neue Computer-Lernmethode aber führt offenbar nicht mehr zu diesem Ergebnis. Trotz gleicher Intelligenz schnitten jene Kinder, die am häufigsten mit Computerhilfe gelernt hatten, überall am schlechtesten ab. (…)

 

Lesen ist inneres Schreiben unter Beteiligung eines ausgedehnten neuronalen Netzwerks. Dieses entstehe vermutlich erst, wenn Kinder das Lesen gleichzeitig mit dem Schreiben lernen, sagen die Forscher. Beim Tippen auf der Tastatur dagegen empfängt das Gehirn kaum sensomotorische Reize.“

 

Und noch ein passendes Zitat dazu von Arno Widmann:

    Der Mensch als „das Tier mit dem aufrechten Gang und den Milliarden grauen Zellen braucht offene Augen, bewegliche Finger und die Fähigkeit, all das miteinander zu verbinden, um sich zurechtzufinden in der Welt, in die es hineingeboren wurde und die verstehend zu verändern seine größte Lust ist.“

Betriebliche Gesundheitszirkel - Tagung in Berlin am 17. Oktober 2012

25J_Gesundheitszirkel.pdf
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Viele Probleme in einem Betrieb verschwinden einfach, wenn man sie "von oben" betrachtet.

 

Das Erfahrungs-Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die gesundheitlichen Auswirkungen ihrer Arbeit findet daher meist wenig Beachtung. Gesundheitszirkel sollen dieses Wissen aufgreifen und im betrieblichen Kontext anschlussfähig und nutzbar machen. Wenn dies gelingt, dann können Gesundheitszirkel entscheidend mit dazu beitragen, die salutogene („gesunde“) Organisation Stück für Stück, quasi wie ein Puzzle, zusammenzusetzen. Dazu braucht es die Bereitschaft der Beteiligten, allen voran des Leitenden Managements, ihr gewohntes Denken zu hinterfragen und sich selbst als Teil des Zusammenhangs zu sehen, in dem die Probleme auftauchen.

 

Aus Sicht dieser Internetseite und der Idee des "Musters, das verbindet", ist besonders das  Berliner Modell der Gesundheitszirkel interessant. Sie sind das geeignete Instrument, wenn es darum geht, das in einer Organisation verteilte Wissen so zusammenzutragen, dass eine gesunde Organisation möglich wrd.